Trainerinnen im Doppelpack
Bei Volley Möhlin sind gleich drei Geschwister-Paare als Trainerinnen bei Nachwuchsteams im Einsatz. Die erst 17-jährigen Zwillinge Marina und Nadine Wunderlin sowie Rebecca und Vanessa Frey bringen den U11 und U13 die Grundlagen des Volleyballspiels bei. Analea und Selina Apelt sind die Headcoaches bei den U17 2. Liga. Vanessa Frey und Analea Apelt sind zudem ein Teil vom Trainerteam bei den U15 und U17 3. Liga. Der Möhliner Volleyballverein hat aus dem aktuellen Trainerinnen-Notstand eine Tugend gemacht und ermöglicht jungen, vereinseigenen Spielerinnen sich als Coaches zu engagieren und den Jugendlichen ihre Begeisterung für den Volleyballsport weiterzugeben.
Vanessa Frey ist 21 Jahre alt und von den drei Geschwister-Paaren die Trainerin, die schon am längsten im Einsatz ist. In den letzten fünf Jahren gestaltete sie zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Rebecca mit viel Geduld und Fachwissen die Trainings der Jüngsten im Verein. Seit Kurzem ist sie zudem Trainerin bei den U15 und U17 3. Liga. «Für mich ist es wichtig, den Kindern den Spass an der Bewegung zu vermitteln und ihnen einen Ausgleich zum Schulalltag zu bieten», erklärt die Studentin für Rechtswissenschaften. Ihre Schwester Rebecca ist seit 2018 als Trainerin im Amt. Die Maturandin für Kunst ergänzt: «Ich möchte den Kindern meine Faszination für den Volleyballsport vermitteln. Das Erarbeiten der technischen Grundlagen ist ein wichtiges Fundament, damit sie später auch komplexe Bewegungsabläufe ausführen können.» Beide Schwestern haben den 1418coach-Kurs für Assistenztrainerinnen und nach ihrer Volljährigkeit den einwöchigen Jugend & Sport-Trainergrundkurs sowie den J+S-Allround-Kidskurs absolviert.
Kinder für Volleyball begeistern
Die Zwillinge Marina und Nadine Wunderlin sind erst 17 Jahre alt und sind auch über die U11 in den Trainer-Job eingestiegen. Die Gymnasiastinnen haben vor einem Jahr am 1418coach-Kurs teilgenommen und werden im nächsten Jahr den Trainergrundkurs besuchen. Nadine Wunderlin schwärmt: «Am besten gefällt mir, dass ich die Kinder für den Volleyballsport begeistern kann. Es freut mich, dass sie mit viel Energie und Spass am Training teilnehmen. Volleyball ist eine technisch anspruchsvolle Sportart. Der Schwerpunkt liegt im Training auf der Ausbildung der Grundtechniken. Ich versuche das jeweils spielerisch zu verpacken, dass die Kinder trotzdem Spass am Üben haben.» Ihre Schwester Marina fügt an: «Es ist schön zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen und sich freuen, wenn sie etwas Neues gelernt haben. Die grösste Herausforderung ist für mich, ein Training zu planen, das alle Kinder anspricht und fordert. Der Niveau- und Altersunterschied bei den U11 ist schon sehr gross, da auch mehrere Jahrgänge vertreten sind.»
Teamzusammenhalt pflegen
Analea und Selina Apelt wurden vor einem Jahr Trainerinnen bei Volley Möhlin. Sie haben beide im vergangenen März den einwöchigen Trainergrundkurs abgeschlossen und starteten im Frühling in ihr erstes Abenteuer, gemeinsam die Trainings der U17 2. Liga zu leiten und ihre Spiele zu coachen. Die 22-jährige Selina, die als Sachbearbeiterin bei einer grossen Versicherung arbeitet, stellt fest: «Mir macht es Freude, wenn ich an den Matches sehe, dass sie im Training geübte Aspekte anwenden. Unser Team ist sehr motiviert und ich liebe es, mit ihnen zu arbeiten.» Analea steckt mitten in der Ausbildung zur Primarlehrerin. Die 21 Jahre alte Spielmacherin der Damen 4. Liga und U23 2. Liga ergänzt: «Ich arbeite sehr gerne mit Kindern und freue mich, wenn sie Fortschritte erzielen. Für mich ist es wichtig, ein offener und transparenter Umgang miteinander zu gestalten und einen guten Teamzusammenhalt zu pflegen.
Alle sechs Trainerinnen sind auch noch als Spielerinnen in verschiedenen Teams im Verein im Einsatz, was sie betreffend Zeitmanagement teilweise vor grosse Herausforderungen stellt. Selina Apelt ist sich sicher, dass sie in den kommenden Jahren weiter als Coach engagiert sein möchte. Die anderen sind alle noch in der Ausbildung und wollen so lange wie möglich bei Volley Möhlin als Trainerinnen arbeiten.
Gute Betreuung wichtig
Monique Lindemann ist die sportliche Leiterin im Verein und freut sich über den engagierten Nachwuchs im Trainerteam. «Es braucht bestimmte Charakterzüge und Eigenschaften als Coach. Alle sechs sind äusserst zuverlässig, gut organisiert, intelligent, pflichtbewusst und haben ein gutes Gespür für andere Menschen. Als wir im Verein informiert haben, dass wir Trainerinnen suchen, haben sie sich sofort gemeldet, was von ihrem grossen Willen zum Engagement zeugt. Ich gebe von meiner Seite her für alle Coaches die Grundstruktur, Ausbildungsleitlinien und Ziele für jedes Team vor und bespreche die Fortschritte an den Trainersitzungen. Junge Trainerinnen benötigen mehr Betreuung, da ihnen noch etwas Erfahrung und manchmal die Durchsetzungskraft fehlt. Bei Eltern- oder Spielerinnengesprächen bin ich immer dabei und stehe ihnen auch sonst jederzeit gerne bei Fragen oder Problemen zur Seite. Ich verlange von allen Trainer:innen, dass sie ihr Training schriftlich vor- und nachbereiten und kontrolliere das auch. Regelmässig besuche ich Trainings und gebe ihnen Rückmeldung, was sie noch verbessern könnten und worauf sie speziell achten sollten.»
Text und Foto: Regula Rügge