, Regula Rügge

Spielmacherinnen aus Leidenschaft

Aline Marti und Stefanie Giger sind beim 1. Liga Team von Volley Möhlin die Spielmacherinnen. Sie sind das «Gehirn» des Teams und verantwortlich, dass die Angreiferinnen optimal eingesetzt werden und Punkte machen können. Aktuell grüssen die Möhlinerinnen mit drei Siegen aus drei Spielen vom zweiten Tabellenplatz. Diese gute Rangierung ist zu einem grossen Teil der Verdienst der beiden Spielmacherinnen, die das Team mit viel Ruhe und Übersicht führen.

Aline Marti und Stefanie Giger sind beim 1. Liga Team von Volley Möhlin die Spielmacherinnen. Sie sind das «Gehirn» des Teams und verantwortlich, dass die Angreiferinnen optimal eingesetzt werden und Punkte machen können. Aktuell grüssen die Möhlinerinnen mit drei Siegen aus drei Spielen vom zweiten Tabellenplatz. Diese gute Rangierung ist zu einem grossen Teil der Verdienst der beiden Spielmacherinnen, die das Team mit viel Ruhe und Übersicht führen.
rru. In der Volleyballsprache heissen die Spielmacherinnen «Passeusen» oder «Zuspielerinnen». Jeder zweite Ball in ihrer Spielfeldhälfte wandeln sie in einen für die Angreiferinnen idealen Pass um und bestimmen so den gesamten Spielaufbau und die Taktik. «Mir gefällt an dieser Aufgabe, dass ich die Zügel in der Hand habe», erklärt Stefanie Giger. «Es bedeutet aber auch eine grosse Verantwortung, denn ich muss die beste Option finden, damit wir den nächsten Punkt verbuchen können. Dabei gibt es immer viele Kriterien zu berücksichtigen. Ich muss den Block und die Verteidigungstaktik des Gegners gut lesen und auch spüren, welche Angreiferin gerade «on fire» ist. Stefanie Giger ist in Zeiningen aufgewachsen und startete im Alter von zehn Jahren bei Volley Möhlin ihre Volleyballkarriere. Als Jugendliche schaffte sie den Sprung in die 1. Liga von Volley Fricktal und spielte später in der NLB von Volley Schönenwerd. Die 30-jährige freut sich, dass die Trainerin Monique Lindemann ihr genügend Spielraum für eigene Entscheidungen und kreative Lösungen lässt. Auf die Frage, ob sie es nicht unfair findet, dass die Angreiferinnen alle Anerkennung für das Erzielen der Punkte bekommen, antwortet die Primarlehrerin: «Volleyball ist ein Teamsport und jede muss ihren Job so gut wie möglich erledigen. Ich kann uns zum Sieg verhelfen, indem ich den Angreiferinnen möglichst präzise Pässe spiele. Erzielen wir einen Punkt, ist für alle klar, dass ich einen Teil dazu beigetragen habe.» Mit einem Augenzwinkern ergänzt sie: «Zudem kann ich ja auch mit dem Service, mit einem guten Block oder einem Überraschungsangriff auf den zweiten Ball einen direkten Punkt erzielen!»

Dritter Sieg im dritten Spiel
Nach dem Auftaktsieg im ersten Heimspiel gegen Sm’Aesch-Pfeffingen folgte Ende September das Kantons-Derby gegen Volley Seetal. Das Team von Monique Lindemann konnte auch auswärts eine gute Leistung abrufen und einen klaren 3-0-Sieg verbuchen. Das Spiel gegen Volleya Obwalden am vergangenen Sonntag in der Steinlihalle war hart umkämpft. Mit angriffigen Services und einer guten Verteidigungsleistung gewann Volley Möhlin Satz eins und drei klar. Im zweiten und vierten Satz hatten sie zu Beginn jeweils Mühe ins Spiel zu kommen und fingen sich einen grossen Rückstand ein. Obwohl sich die Fricktalerinnen jedes Mal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zurück ins Spiel kämpften, mussten sie sich am Ende mit 28:30 und 25:27 geschlagen geben. Im fünften Umgang fanden sie aber wieder zu ihrer gewohnten Stärke zurück und durften einen klaren 15-8-Sieg feiern. Bei Möhlin war Sarah Müller eine der besten Spielerinnen, die mit ihren Services und druckvollen Angriffen eine wertvolle Punktelieferantin war. 

Entscheidungen in Sekundenbruchteilen
Nach dem Spiel erklärte die Zuspielerin Aline Marti: «Ich freue mich, dass wir gewonnen haben, aber nun bin ich platt! Es war eine kräftezehrende und nervenaufreibende Partie!» Die Zuspielerin gab ihre ersten Pässe beim VBC Rheinfelden und wechselte später zu Volley Fricktal und Volley Smash 05 Laufenburg-Kaisten. «Als Juniorin habe ich noch teils als Angreiferin gespielt», erzählt die Primarlehrerin. An der Pass-Position hat mich fasziniert, dass ich in jeden Spielzug involviert bin und damit das Spiel im Grunde leite. Während eines Ballwechsels muss ich in Sekundenbruchteilen entscheiden, welche Angreiferin am wahrscheinlichsten den Punkt machen wird. Die Passposition gefällt mir am besten und ich habe den Entscheid nie bereut», stellt Aline Marti fest. Die Passeusen sind das «Gehirn» jedes Teams. Dies bedeutet aber auch viel Stress im Spielverlauf, da sie viele Dinge gleichzeitig im Auge behalten müssen. Mit der mentalen Belastung geht die 25-jährige gelassen um, da sie bereits über ein Jahrzehnt Erfahrung als Zuspielerin verfügt. Gemäss ihren Aussagen versucht sie stets Ruhe ins Spiel zu bringen und ein Umfeld zu schaffen, in dem alle ihre beste Leistung bringen können und möglichst wenig Fehler passieren. Im Volleyballsport braucht es nur eine Passeuse auf dem Feld. Auf einen möglichen Konkurrenzkampf mit Stefanie Giger angesprochen, erklärt die Teamkapitänin: «Natürlich wollen wir beide spielen und trainieren hart dafür. Wir kennen uns aber seit Jahren und verstehen uns gut. Während des Trainings coachen wir uns gegenseitig und geben einander während dem Spiel Feedbacks und Tipps, wie wir das Spiel verbessern - und natürlich gewinnen können!»
Am nächsten Samstag, 14. Oktober wartet um 18 Uhr in der Steinlihalle SAG Gordola. Gegen die sechstplatzierten Tessinerinnen wird es sicher ein spannendes Spiel mit vielen Emotionen geben.

Text: Regula Rügge
Foto: Mimmo Muscio